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Von Susann Behnke-Pfuhl

Erst auf den zweiten Blick erkennt man die Notenschlüssel in der Goldkette, die elegant und leicht anmutet. In der diesjährigen Doppelausstellung der Galerie Staeck sind Goldschmiedearbeiten von Heidi Saul zusammen mit Werken von Sigmar Polke zu sehen. Die Ideen für ihre neusten Kreationen hat die Heidelbergerin wieder aus Italien mitgebracht, aus dem malerischen Arezzo in der Toskana, einer Stadt, die für ihre Flohmärkte berühmt ist. Dort findet die Künstlerin ihre „objet trouvés“ vergangener Zeiten, um sie zu raffinierten Schmuckstücken zu verarbeiten. „Nicht erfinden, sondern finden“: Diesem Motto bleibt sie weiterhin treu und hat damit Erfolg. Aus alten Bakelitschaltern kreiert sie moderne Kettenverschlüsse, Rücklichter aus Rubinglas funkeln in Anhängern, Schreibmaschinentasten verwendet sie für ihre Gold- und Silberringe. In ihren modernen Kompositionen kommen Bernstein, Korallen, Perlen und Edelsteine zum Einsatz. Herzstück ihrer neusten Kollektion ist ein Goldring, den ein frei gelegtes Uhrgehäuse ziert. Auffällig sind kreisförmige Kettenanhänger mit sternförmigem Muster. Es handelt sich um Florentiner Mosaik aus der Zeit um 1950, das aus Ebenholz, Metall und Perlmutt hergestellt wurde. Typisch für Sauls Arbeit sind die Ketten aus vergoldeten Dichtungsringen für Kolben, die ihren eigenen Retro-Charme entfalten.

letzte Änderung
November 2019